Guli-Sanam Karimova

Dieser Beitrag macht auf die Krise in den globalen Wertschöpfungsketten, die durch die Covid-19 Pandemie verursacht wurde, aufmerksam und gibt dazu einige Denkanstöße aus normativer Perspektive. Es wird gezeigt, dass die Pandemie ein grelles Schlaglicht auf die strukturellen Probleme der Globalisierung wirft. Zu diesen gehört die Gestaltung der globalen Marktwirtschaft über nationale, supranationale und internationale Institutionen, die in der Regel zur Benachteiligung einiger Länder und zum Vorteil für andere führt. Dies wird zunächst am Beispiel der Textilindustrie von Bangladesch erläutert. Danach wird das Problem der Verteilungsgerechtigkeit aus der Perspektive der strukturellen Ungerechtigkeit betrachtet. Der Beitrag befasst sich in diesem Zusammenhang mit den systematischen Problemen entlang der globalen Lieferketten.

Die Aufgabe dieses Beitrages besteht in der Synthese so verschiedener Disziplinen wie der praktischen Philosophie und der Marketing- und Konsumentenforschung. Vor diesem interdisziplinären Hintergrund werden folgende Forschungsfragen untersucht: Erstens, wie bewerten Endverbraucher*innen moralisches Fehlverhalten entlang der globalen Wertschöpfungsketten? Zweitens, welche normativen Kriterien sind für die Zuschreibung von Verantwortung in Bezug auf die Einhaltung ethischer Standards innerhalb der globalen Wertschöpfungsketten aufzustellen? Der Beitrag ist wie folgt aufgebaut: Der erste Abschnitt gibt einen Überblick über globale Standards entlang der Lieferketten. Dabei werde ich auf die einzelnen Inhalte ausführlich eingehen und deren Bezug auf Governance von globalen Lieferketten im Kontext der Rolle der Verbraucher erläutern. Im zweiten Abschnitt werden die im Governancekontext verbreiteten philosophischen Theorien vorgestellt und die Implikationen dieser Theorien für die Verbraucher*innen analysiert. In dem Beitrag geht es primär um die Anwendung von bestehenden normativen Konzepten und nicht um deren Begründung. Zum Schluss werde ich auf die geteilte Verantwortung von Verbraucher*innen, Staaten und Unternehmen entlang der globalen Wertschöpfungsketten eingehen.

Eine der frühesten Schriften des jungen Karl Marx — die Dissertationsschrift „Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie“ — legt wichtige Fundamente für das gesamte Marx’sche Denken. In der Dissertationsschrift versucht Marx anhand des Vergleichs der antiken Naturphilosophien Demokrits und Epikurs grundlegende Erkenntnisse der theoretischen und praktischen Philosophie in einem komplexen, von Hegel inspirierten ontologischen System zu verbinden. Aus dieser kritischen Synthese antiker Naturphilosophien entsteht so eine auf Hegelschen Begriffen basierende, aber gleichzeitig reformierte Idee der Praxis. Auf diesen Grundlagen sowie mit Hilfe des über die Kritik an Epikur und Hegel gewonnenen Begriffs der Entfremdung entwickelt Marx den dialektischen Materialismus der Naturphilosophie. Dem inhaltlichen Aufbau der Dissertationsschrift folgend wird in dem Aufsatz die Marx’sche Naturphilosophie diskutiert. Dabei werden die wichtigsten Begriffe des Marx‘schen Denkens, wie etwa Materialismus, Dialektik, Entfremdung oder Einheit von Theorie und Praxis in der Dissertationsschrift von Karl Marx ausgearbeitet.

This literature review systematically synthesizes studies that link consumer research to differences and similarities in virtue ethics between the East and the West, with a focus on early Chinese and ancient Greek virtue ethics. These two major traditions provide principles that guide consumer behavior and thus serve as a background to comparatively explain and evaluate the ethical nature of consumer behavior in the East and the West. The paper first covers Eastern and Western theoretical and normative approaches of virtue ethics in the field of consumer research. The subsequent systematic literature review then synthesizes empirical works in this field. Since only a few papers adopt a cross-cultural consumer research perspective, one of the main aims of this review is to encourage scholars to pursue both theoretical and empirical cross-cultural consumer research on virtue ethics. To this end, the paper closes by suggesting some fruitful directions for future research to stimulate this relatively under-researched area.