Seit jeher sind Künstler und Publikum zugleich fasziniert und abgestoßen von obszönen Darstellungen. Dabei lässt sich gar nicht genau definieren, was das Obszöne ist. Eine Auslegung besagt, dass das Obszöne - in seiner Ableitung von "ob skene": abseits der Szene - dasjenige bezeichnet, das nicht gesehen werden darf. Es ist demnach das, was moralisch verwerflich oder gar verboten, was gefährlich oder unerträglich anzusehen ist. An den drei Themenfeldern Sexualität, Abjektion und Gewalt orientiert…
Read moreSeit jeher sind Künstler und Publikum zugleich fasziniert und abgestoßen von obszönen Darstellungen. Dabei lässt sich gar nicht genau definieren, was das Obszöne ist. Eine Auslegung besagt, dass das Obszöne - in seiner Ableitung von "ob skene": abseits der Szene - dasjenige bezeichnet, das nicht gesehen werden darf. Es ist demnach das, was moralisch verwerflich oder gar verboten, was gefährlich oder unerträglich anzusehen ist. An den drei Themenfeldern Sexualität, Abjektion und Gewalt orientiert sich der Band, der Spielarten des Obszönen in der Kunstgeschichte beleuchtet. Im diachronen Blick auf die historisch wechselnden Auffassungen des Obszönen wird danach gefragt, mit welchen Mitteln Künstlerinnen und Künstler seit dem Mittelalter herrschende Moral-, Sexual- oder Wertvorstellungen - und ihre Überschreitung - zum Thema gemacht haben, welche Ziele sie damit verfolgten und welche Aussagen über die kulturelle Physiognomie ihrer Epoche sich aus ihren "obszönen" Werken ableiten lassen.