Mattia Riccardi

Abstract: Nietzsche’s famously wrote that “consciousness is a surface” (EH, Why I am so clever, 9: 97). The aim of this paper is to make sense of this quite puzzling contention—Superficiality, for short. In doing this, I shall focus on two further claims—both to be found in Gay Science 354—which I take to substantiate Nietzsche’s endorsement of Superficiality. The first claim is that consciousness is superfluous—which I call the “superfluousness claim” (SC). The second claim is that consciousness is the source of some deep falsification—which I call the “falsification claim” (FC). I shall start by considering Nietzsche’s notion of consciousness. Here, I shall argue that the kind of consciousness he is concerned with is in fact self-consciousness and that he put forward a higher-order theory of it. Then, I shall address the two claims. Regarding (FC), my proposal will be that, according to Nietzsche, the content of (self-)conscious mental states is falsified in virtue of its being articulated propositionally. Regarding (SC), I shall claim that it is best read as a weak version of epiphenomenalism about conscious causation. In addressing both points, I shall discuss in particular the influential reading of Nietzsche’s theory of consciousness offered by Katsafanas (2005).

Nietzsche vs. Kant? Der siebzehnte Aphorismus aus dem ersten Teil von Menschliches, Allzumenschliches schliesst mit der korrosiven Bemerkung, das Ding an sich [sei] eines homerischen Gelachters werth. Aufgrund dieser Passage nun aber zu vermuten, Nietzsche habe diesen von Kant stammenden Terminus einfach so ad acta gelegt, ware jedoch ubereilt, denn die Auseinandersetzung mit der Unterscheidung zwischen Erscheinung und Ding an sich lasst sich als Konstante durch Nietzsches gesamtes Werk verfolgen. Mattia Riccardi widmet sich in seiner Studie den verschiedenen Positionen, die Nietzsche im Zusammenhang mit dieser Problematik eingenommen hat: von der im Hintergrund der Geburt der Tragodie prasenten Artisten-Metaphysik bis zur radikalen Infragestellung des kantischen Denkmusters in den Jahren nach 1880. Riccardi beschrankt sich aber nicht auf eine historisch akkurate, direkte und indirekte Textquelle mit einbeziehender Rekonstruktion von Nietzsches kampferischer Lekturepraxis. Vielmehr stellen die wiederholt auftretenden Bezuge auf Kants Begrifflichkeit fur ihn ein geeignetes Instrument dar, um die Entfaltung von Nietzsches Denken in aller Scharfe sichtbar zu machen. Die Kritik an Kant wird auf diese Weise zum Ausgangspunkt einer differenzierten Interpretation von Nietzsches perspektivistischer Philosophie der Macht im Sinne einer relationalen Ontologie. Damit versteht sich das Buch auch als Beitrag zur - vor allem im englischsprachigen Raum sehr lebendigen - Debatte um das Verhaltnis Nietzsches zu Kant.