Anna-Verena Nosthoff

Ziel des Beitrages ist die differenzierende Beschreibung des Projekts Cybersyn sowie die anschließende kritische Perspektivierung ausgewählter neokybernetischer Governance-Konzepte, die in den letzten Jahren verstärkt im Policy-Kontext diskutiert wurden. Die „Entscheidungsmaschine“ Stafford Beers, die der Management-Kybernetiker unter Salvador Allende in den frühen Siebzigern konzipierte, wird zumeist als Projekt eines technisch avancierten, ökonomischen Organisationskonzepts, eines „dritten Wegs“ beschrieben. Der Beitrag diskutiert die Grundkonzeption des „sozialistischen Internets“, seine fortschrittlichen, ökonomischen Ideen und Ästhetiken wie auch die Person Stafford Beer, legt den Fokus aber vor allem auf ein eher selten beschriebenes Teilkonzept, namentlich „Cyberfolk“, eine Art binäres, affektives Echtzeit-Stimmungsbarometer der Bevölkerung zur Live-Bewertung von politischen Reden. In diesem Konnex werden gerade die demokratietheoretischen Implikationen von Cybersyn und seine Vorstellung „totaler Transparenz“ genauer untersucht. Im Anschluss wird expliziert, wie sich in unterschiedlichen gegenwärtigen Konzeptionen fluider Techno- bzw. technoider Expertokratien – von den „smart states“ Beth Novecks bis zur „direct technocracy“ Parag Khannas – die „Kybernetisierung des Politischen“ auch im digitalen Zeitalter – gewissermaßen unter umgekehrtem, d.h. neoliberalen Vorzeichen – revitalisiert und dabei sowohl problematische Partizipations- als auch Emanzipationskonzepte umreisst. Zu untersuchen sind in dieser Hinsicht so auch die reduktiven Aspekte der Beerschen letztlich feedbacklogischen Konzeption des Politischen.

Lengthy discussion of the Cambridge analytica scandal in light of cybernetic governance and the digitisation of democracies, with reference to the thought of Günther Anders. The essay concludes that next to the need for debate regarding the ownership and power of disposition over our data, there is an urgent necessity to engage with the crucial question of how the digital affects the very character of the political itself and politics as such. In this vein, it is essential not to confuse networks with a politically sustainable concept of the social per se. Rather, what is needed is a debate on the relation between politics and technics that goes beyond the usual poles of blind technophilia on the one hand, and unproductive ressentiment on the other hand. This, however, also necessitates our thinking through certain revolutionary shifts that the aforementioned Günther Anders had already diagnosed at the beginning of the 1980’s: That insofar as technics has started to intervene in political structures, it is, from day to day, less the case that technics develops “within the political frame. On the contrary, then, an actual revolution takes place. That is: at that point, technics’ significance gains the upper hand to such an extent that the political happenings eventually occur within its frame.”

The article critically investigates various approaches to “smart” governance, from algorithmic regulation (O’Reilly), fluid technocracy (P. Khanna), “smart states” (Noveck), nudge theory (Thaler/ Sunstein) and social physics (Alex Pentland). It specifically evaluates the cybernetic origins of these approaches and interprets them as pragmatic actualisations of earlier cybernetic models of the state (Lang, Deutsch) against the current background of surveillance capitalism. The authors argue that cybernetic thinking rests on a reductive model of participation and a limited concept of “the political” (whereby the systemic focus is on adaptive behaviour, stability and self-preservation instead of antagonism and dissensus). This limitation becomes particularly articulate in the aforementioned neocybernetic models of governance, and is even intensified in the contemporary monopolistic digital infrastructure.

In einem diskursiv ausgeruhten Beitrag zu einem kurzzeitig viral hocherhitzten Artikel zur ‚Big-Data-Bombe’ beobachtet Jan Lietz vor einigen Wochen eine problematische Diskursverknappung: Blinde Annahme auf der einen und unausgewogene Kritik auf der anderen Seite hätten zum Ausbleiben eines produktiven Dissenses geführt. Mit dieser Diagnose hat Lietz sicherlich recht. Doch scheint sich in den Reaktionen auf den Artikel und ihrer Dynamik nicht allein eine ‚Verknappung’ des Diskurses abzuzeichnen; mehr noch handelt es sich um dessen ‚systematische’ Einebnung. Es wurde vor allem deutlich, dass im Milieu einer fragwürdigen Techno-logie die Möglichkeit zur Kritik selbst prekär wird. (…) An dieser Stelle ließe sich schlussfolgern, dass es neben einer demokratischen Debatte um die Urheberschaft und Verfügungsmacht über unsere Daten (bzgl. WählerInnen-Targetings) einerseits und die Zukunft der EU-Datenschutzgrundverordnung andererseits, heute auch einer Auseinandersetzung mit der ‚kritischen’ Frage bedarf, wie „die Digitalisierung den Charakter des Politischen überhaupt affiziert.“ Vor diesem Horizont wäre es schließlich essentiell, Netzwerke nicht mit einem per se politisch tragfähigen Gesellschaftskonzept zu verwechseln, sondern vielmehr über das Verhältnis zwischen Technik und Politik – jenseits der Pole blinder Technophilie auf der einen und unproduktivem Ressentiment auf der anderen Seite – zu diskutieren. Das hieße dann aber auch, über ‚revolutionäre’ Entwicklungen und Verschiebungen zu beraten, die Günther Anders schon Anfang der 1980er Jahre diagnostizierte; dass, sofern die Technik nämlich erst einmal in die politischen Strukturen Einzug gehalten hat, „von Tag zu Tag weniger“ gelte, „daß sie sich innerhalb des politischen Rahmens entwickelt. Vielmehr tritt dann eine wirkliche Umwälzung ein, das heißt: dann nimmt die Bedeutung der Technik so überhand, daß sich das politische Geschehen schließlich in deren Rahmen abspielt.“

Im Beitrag wird die Apple-Watch vor dem Hintergrund ihrer „Ästhetik der Existenz“ als biopolitisches Artefakt und kontrollgesellschaftliches Dispositiv, vor allem aber als kybernetische Black Box aufgefasst und analysiert. Ziel des Aufsatzes ist es, aufzuzeigen, dass sich in dem feedbacklogischen Rückkopplungsapparat nicht nur grundlegende Diskurse des digitalen Zeitalters (Prävention, Gesundheit, bio- und psychopolitische Regulierungsformen etc.) verdichten, sondern dass dieser schon ob seiner inhärenten Logik qua Opazität Transparenz, qua Komplexität Simplizität (d.h. Orientierung) generiert und damit nicht zuletzt ein ganz spezifisches Menschenbild forciert. In methodischer Hinsicht sollen zur Aufschlüsselung der für die digitale Gesellschaft repräsentativen Black Box „Apple-Watch“ wirksame Begriffskonstellationen der Kybernetik – d.h. Feedback, Regulierung, Selbstkontrolle und nicht zuletzt das Prinzip des „schwarzen Kastens“ selbst (Wiener/ Ashby), in dem sich schon die Funktion des Apparats als (Selbst-)Regulierungstool zwischen In- und Outputs reflektiert – in den Blick genommen und mit behavioristischen Konzepten (besonders solche der Gegenwart, d.h. nudging-Konzepte etc.) kontextualisiert werden. Auf dieser Grundlage lässt sich schließlich, so die These, nicht nur ein Subjektivierungsmodell ableiten, sondern auch eine (durchaus realpolitisch wirksame) Regierungskunst („kybernetische Gouvernementalität“) dekodieren. In diesem Zusammenhang ist schließlich die These zu plausibilisieren, dass das zeitgenössische „Sicherheitsregime“ des ‚new dark age‘ (Bridle) respektive der ‚Black-Box-Society‘ (Pasquale) sich nicht auf „die Unterdrückung von Subjektivität [bezieht], sondern vor allem auf ihre ‚(Selbst)-Produktion‘, […] auf die […] Förderung von Selbsttechnologien, die an Regierungsziele gekoppelt werden können.“ (Lemke) Entsprechend fragt der Aufsatz, welche – auch politischen – Auswirkungen die exzessive Verbreitung dieser und ähnlicher „smart devices“ zeitigt: Denn nicht zuletzt lässt sich, mediiert über derartige datengenerierende schwarze Kästen, eine Form der Regierung und des Regierbar-Machens erkennen, die weniger explizit-imperativisch auf Subjekte als vielmehr implizit-suggestiv auf Datenpunkte und -profile einwirkt.

Following media-theoretical studies that have characterized digitization as a process of all-encompassing cybernetization, this paper will examine the timely and critical potential of Günther Anders’s oeuvre vis-à-vis the ever-increasing power of cybernetic devices and networks. Anders has witnessed and negotiated the process of cybernetization from its very beginning, having criticized its tendency to automate and expand, as well as its circular logic and ‘integral power’, including disruptive consequences for the constitution of the political and the social. In this vein, Anders’s works, particularly his magnum opus Die Antiquiertheit des Menschen [The Obsolescence of Man], sheds new light on the technologically organized milieus of the contemporary digital regime and also highlights a new form of cybernetic ‘conformism’. The goal of the essay is therefore, not only to emphasize the contemporary nature of Anders’s thought but also to use it to frame a critique of current neo-technocratic and, ultimately, post-political concepts, such as ‘algorithmic regulation’, ‘smart states’, ‘direct technocracy’, and ‘government as platform’. This essay argues that cybernetic capitalism is causing what Anders terms ‘ Unfestgelegtheit’ to disappear; that is, we are losing the originary possibility of technologically structuring our world in alternative ways, particularly given the determinist character of current technologies.

Felix Maschewski und Anna-Verena Nosthoff untersuchen Facebook als Beispiel einer besonders eindringlichen Form „kybernetischer Gouvernementalität“ und nehmen das „soziale“ Netzwerk dazu als psychopolitisches System von Affekten und Aktivierungen in den Blick. Dabei analysieren sie v.a. die zugrundeliegende »Sozialphysik des Anstoßes« und ihre implizite kybernetische Logik, um den so forcierten (behavioristischen) Subjektbegriff zu beleuchten. In diesem Konnex wird nicht nur dargestellt, wie das gouvernementale Unternehmen qua feedbacklogischer Programmatik die Entscheidungen, das Verhalten oder gar die Wünsche seiner Nutzer_innen antizipiert und auf diese Weise indirekt ‚regiert‘, sondern auch, welche Konsequenzen die konsumtive Plattformlogik für das Politische selbst zeitigt. Letztlich zeigt sich, dass digitale Apparaturen entgegen dem insb. im Silicon Valley populären Narrativ von einer technologischen Neutralität keineswegs bloße Mittel, sondern zuallererst Machtinstrumente sind.

Der Aufsatz diskutiert das Steuerungs- und Regelungsdenken zeitgenössischer neokybernetischer Governance-Ansätze (Pentland/ Khanna/ Noveck/ Thaler & Sunstein) unter besonderer Berücksichtigung früher Modelle politischer Kybernetik. Erstere werden dabei als Weiterentwicklung kybernetischer Staatstheorien charakterisiert, wobei insbesondere deren implizite kybernetische Grundannahmen problematisiert werden: Das Paradigma einer kontrollierbaren Freiheit, die Fixierung auf systemische Ultrastabilität und die Prozesse dynamischer, selbstregelnder Anpassung im Zusammenhang der anthropologischen Prämisse des Homo imitans, grundieren, so die These, eine umfassende „algorithmische Gouvernementalität“ und damit die Potentiale einer integralen Herrschaft. In this paper, contemporary notions of steering and regulation as they occur in neocybernetic approaches of governance are discussed. Accordingly, the focus is placed on earlier models of political cybernetics in particular. Neocybernetic approaches are characterised as a refined continuation of its earlier predecessors. One may argue that it is specifically the cybernetic premises, which they still rely on, that ought to be criticised. The paradigm of a controllable freedom including the aim of systemic ultrastability, which is based on the processes of self-regulating adaptation in light of the new anthropological picture of the Homo Imitans, gives rise to an encompassing “algorithmic governmentality,” and thus, one may claim, the potential for a new form of integral domination.

In seinen Metaphysik-Vorlesungen aus dem Sommer 1965 erklärt Theodor W. Adorno die Dramatik Samuel Becketts zum „einzige[n], wirklich relevante[n] metaphysische[n] Gebilde aus der Zeit nach dem Krieg.“. Dieser These folgend, markiert Becketts Œuvre – wie im Aufsatz expliziert wird, insbesondere dessen Roman Der Namenlose sowie die Stücke Warten auf Godot und das Endspiel – zuvorderst einen Verhandlungsort metaphysischer Erfahrung: In Becketts „metaphysische[n] Gebilde[n]“ erkennt Adorno nicht zuletzt eine Antwort auf seine in der Negativen Dialektik gestellte Frage, ob metaphysische Erfahrung nach Auschwitz überhaupt noch möglich sei. Dementsprechend ist zu zeigen, dass Becketts Werk in der Tat „von der Grundfarbe schwarz[e]“ Topoi des Transzendierens gestaltet, die es vermögen, gemäß Adornos ästhetischer Theorie die Erkenntnis „um das von ihr Ausgeschlossene“ zu erweitern.

This article discusses the theological implications of Adorno’s writings on Beckett by specifically examining their constellative motifs of death, reconciliation and redemption. It addresses not only their content but also their form, suggesting a mutually stimulating relationship between the two as based both on a negative-dialectical approach and an inverse-theological trajectory. Focusing on Adorno’s discussion of Beckett’s oeuvre as a “metaphysical entity,” I argue that Adorno’s reading of Beckett is peculiar because it is inextricably tied to his own critical-theological venture. The essay claims that Adorno’s reflections on Beckett contour, at their most basic level, meditations on theology in the age of its impossibility.

Various media-theoretical studies have recently characterized the fourth industrial revolution as a process of all-encompassing technicization and cybernetization. Against this background, this paper seeks to show the timely and critical potential of Günther Anders’s magnum opus Die Antiquiertheit des Menschen vis-à-vis the ever-increasing power of cybernetic devices and networks. Anders has both witnessed, and negotiated, the process of cybernetization from its very beginning, having criticised not only its tendency of automatization and expansion, but also the circular logic and the “integral power” it rests upon, including the destructive consequences for the constitution of the political and the social. In this vein, Anders’s oeuvre can indeed shed new light on the techno-logically organized milieus of the contemporary digital regime. The aim of the essay is, thus, not only to emphasize the contemporariness of Anders’s critical thought, but also use it to frame a critique vis-à-vis current neo-technocratic and, ultimately, post-political concepts, such as “algorithmic regulation”, “smart states”, “direct technocracy”, and “government as platform”. The essay finally seeks to, through Anders’s lens, address the question of the position and role of the critic in relation to ever expanding technical environments.

Adorno’s use of the term “barbarism” has probably been most often referred to in the context of his much- cited dictum that “to write poetry after Auschwitz is barbaric” (Adorno 1983: 34). While, nowadays, the term is usually and fortunately presented within the broader context of his works, his intended meaning was frequently misunderstood particularly after Adorno had articulated it for the first time. For clarity, the aforementioned dictum was not a verdict intended to silence poets or artists. It was rearticulated a few times by Adorno — specifically in response to Celan’s poetry — who calls for arts and culture to respond from within and in the face of an inescapable aporetic condition. Namely, to write poetry after Auschwitz means to write from within a differend—a radical chasm between the signifier and the signified that one neither ought nor could overcome via writing or aesthetic means in general. Yet, poetry (and also art and thinking, per se) as a form of active engagement with sociopolitical realities, has to respond to the ungraspable (i.e., the Holocaust); it cannot simply avoid doing so. It permanently has to speak whilst knowing that it will never reach the addressee; that it must fail in speaking.

This study seeks to critically explore the link between sovereignty, violence and war in Giorgio Agamben’s Homo Sacer series and Thomas Hobbes’s Leviathan. From a brief rereading of Leviathan’s main arguments that explicitly revolves around the Aristotelian distinction between actuality/ potentiality, it will conclude that Hobbesian pre-contractual violence is primarily based on what Hobbes terms “anticipatory reason” and the problem of future contingency. Relying on Foucauldian insights, it will be emphasized that the assumption of certain potentialities suffices in leading to Hobbes’s well-known conclusion that the state of nature is a “condition of Warre.” In a second step, this study considers some of Agamben’s arguments to account for how pre-contractual violence as envisioned by Hobbes cannot be rendered impotent through the integration of a sovereign. In specific, Agamben’s claims shed light on an irreducible, inextricable entwining between the state of nature and the state of law as “Siamese twins” (Virno). On a meta-level, Agamben thus implicitly shows how the “Hobbesian problem” cannot be merely reduced to a “problem of order” (Parsons). With regard to the current functioning of the stratagems of financial markets and the mechanisms of future-colonization underpinning global politics, this study finally argues that Hobbes ought to be reevaluated in particular regarding the problem of the future in his account. Partly responding to Agamben’s critical investigations, I suggest that a careful exploration of what will be coined “the prospects of an actualization of the potentiality not-to-be” might serve as a first theoretical step towards a productive form of criticism.

This essay explores the works of German artist Gustav Metzger as a potential response to Theodor W. Adorno’s dictum “Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch” (“To write poetry after Auschwitz is barbaric”). It argues that culture, as understood in the Adornian sense, is inextricably barbaric as a result of simply being after Auschwitz. Culture must acknowledge the finitude in its own ability to live up to an ethical demand in response to justice, whose arrival is infinitely deferred. In spite of this, culture, and art in particular, must not refrain from the very act of writing. Metzger’s works are discussed as aesthetic responses to the “new categorical imperative” of Adorno, who addresses art’s failure in light of Auschwitz by pointing to aporias that constitute the inescapable condition of “barbarism.” This essay suggests that Metzger’s aesthetic articulations are nonbarbaric ruptures, in that they challenge our living on irresponsibly within the condition of barbarism via a constant confrontation with complicity.

Walter Benjamin produced around eighty radio talks, dialogues, and children’s stories for Berlin and Frankfurt radio stations in the late 1920s and early 1930s. Fortunately, Radio Benjamin finally compiles Benjamin’s most important pieces in this medium. (...) Benjamin’s aim in presenting these radio works was to sharpen the listener's sociopolitical perception at its most fundamental level. Radio Benjamin might thus best be read as a practical addendum that gives us an idea of the producer within the author Walter Benjamin.

This essay re-explores the tie between ethics and politics in the thought of French phenomenologist Emmanuel Levinas and is specifically concerned with the political consequences that might be drawn from his unique account of ethics. In response to Victoria Tahmasebi-Birgani's recent reading of Levinasian politics as ethicoliberatory praxis, this essay attempts to exemplify such politics in relation to the silent standing protest that occurred throughout Occupy Gezi. As will be illustrated, this particular form of protest was symbolic of a struggle that was not tied to a classical notion of autonomous agency, but partially arose from ‘radical passivity’. It will be suggested that the protester's tacit participation in a shared endeavour to create responsive idioms for the Other can exemplify Levinasian ‘response-ability’ as a concrete praxis. Relying on Levinasian terminology, I suggest that Occupy Gezi's forms of silent protest created an ‘un-said Saying’ that disturbed the realm of politics from an ethical stance. Alongside a Levinasian reading, the protester's performed standstill will be explored in relation to what Butler and Athanasiou term ‘two senses of dispossession’ together with the concept implied by the Greek στα´σις [stasis]. As I contend, stasis manages to escape from the principle of non-contradiction in Being through integrating Being's Other in implicating both movement and stillness, activity and passivity. Hereby, stasis potentially points to an-other peace before politics, thereby offering a prolific alternative to the classic Hobbesian account of a dichotomy between war and peace.