Emmanuel Alloa

Die Phänomenologie stellt eine der Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie dar und findet in zahlreichen Wissenschaften sowie in Praxis und Therapeutik starke Resonanz. Nach 120 Jahren Wirkungsgeschichte füllt die Bibliothek phänomenologischer Werke zahllose Bücherregale und selbst für Expert:innen ist die Forschungsliteratur mittlerweile unüberschaubar geworden. An allgemeinen Einführungen sowie spezialisierter Fachliteratur mangelt es dabei keineswegs, wohl aber an einem Handbuch, in dem sowohl der Vielfalt der historischen Entwicklungen als auch dem berechtigten Wunsch nach innerer systematischer Kohärenz Rechnung getragen wird. Das Handbuch Phänomenologie schließt diese Lücke. Ausgewiesene Autor:innen bereiten in eigens für diesen Band verfassten Artikeln komplexe sachliche Zusammenhänge übersichtlich auf. Durch seinen Aufbau eignet sich das Handbuch sowohl für Anfänger:innen als auch für Fortgeschrittene. Anhand bündig präsentierter Grundbegriffe und Verfahren konturiert das Handbuch die Spezifik der phänomenologischen Methode, spart dabei jedoch nicht die Kontroversen und methodologischen Neuausrichtungen aus, die von ihrer Lebendigkeit und Vielstimmigkeit zeugen. Ein umfangreicher Schlussteil ist der Rezeption und Anwendung in einzelnen Wirkfeldern gewidmet. Als Hilfsmittel zur eigenständigen Erschließung der phänomenologischen Denkrichtung und zu ihrer Anwendung auf aktuelle Probleme zeichnet sich das Handbuch durch seine Leser:innenfreundlichkeit und einen stark forschungspraktischen Bezug aus. Ein Kompendium, das sich bald als ABC der Phänomenologie etablieren dürfte.

Die Phänomenologie stellt eine der Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie dar und findet in zahlreichen Wissenschaften sowie in Praxis und Therapeutik starke Resonanz. Nach 120 Jahren Wirkungsgeschichte füllt die Bibliothek phänomenologischer Werke zahllose Bücherregale und selbst für Expert:innen ist die Forschungsliteratur mittlerweile unüberschaubar geworden. An allgemeinen Einführungen sowie spezialisierter Fachliteratur mangelt es dabei keineswegs, wohl aber an einem Handbuch, in dem sowohl der Vielfalt der historischen Entwicklungen als auch dem berechtigten Wunsch nach innerer systematischer Kohärenz Rechnung getragen wird. Das Handbuch Phänomenologie schließt diese Lücke. Ausgewiesene Autor:innen bereiten in eigens für diesen Band verfassten Artikeln komplexe sachliche Zusammenhänge übersichtlich auf. Durch seinen Aufbau eignet sich das Handbuch sowohl für Anfänger:innen als auch für Fortgeschrittene. Anhand bündig präsentierter Grundbegriffe und Verfahren konturiert das Handbuch die Spezifik der phänomenologischen Methode, spart dabei jedoch nicht die Kontroversen und methodologischen Neuausrichtungen aus, die von ihrer Lebendigkeit und Vielstimmigkeit zeugen. Ein umfangreicher Schlussteil ist der Rezeption und Anwendung in einzelnen Wirkfeldern gewidmet. Als Hilfsmittel zur eigenständigen Erschließung der phänomenologischen Denkrichtung und zu ihrer Anwendung auf aktuelle Probleme zeichnet sich das Handbuch durch seine Leser:innenfreundlichkeit und einen stark forschungspraktischen Bezug aus. Ein Kompendium, das sich bald als ABC der Phänomenologie etablieren dürfte.

Recent debates about aesthetics are characterized by a partly intentional, but also partly involuntary, vagueness. Whether it be aestheticisation or anesthetisation, articisation or desartification: what is upheld or deplored under one and the same label in fact designates rather different things. The paper makes a suggestion as to how the field could be reorganized. Taking heed of what political theory discusses as the “political difference” between “politics” and “the political”, the aim is to examine what would be gained by working with an “aesthetic difference” that does not straightforwardly equate “the aesthetic” with “art”, and “the aesthetic” with the totality of sensuous-aisthetic processes. An aesthetic thinking would then amount to a thinking that does justice to these inner polarities and remains faithful to the ambiguity of its objects.

The paper takes heed of the fact that, when evaluating normative issues through the semantics of visibility and invisibility, a transfer takes place from optical to political semantics which is not without consequences. The paper attempts a typology of the extremely diverse functions (in)visibility takes in current discourses, moving from the characterization of situations of discrimination to that of the resistance to it. In a first step, it analyses the affirmative uses of the notion of political visibilisation, whether of individuals, groups or concerns, that fashion themselves as targeted answers to discrimination. In a second step, it looks at the politics of invisibilisation, stealth, and opaqueness, claiming emancipatory and critical potential in resisting the limelight of public space. Specifically, it assesses whether the traditional connect of politicization and public visibility still holds true in all cases. In a third part, the paper suggests a possible reorganization of the polarity of visibility and invisibility as one that runs along the continuum between determinacy and indeterminacy, indicating its effects for patterns of discrimination as well as for practices of resistance.

Die Phänomenologie stellt eine der Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie dar und findet in zahlreichen Wissenschaften sowie in Praxis und Therapeutik starke Resonanz. Nach 120 Jahren Wirkungsgeschichte füllt die Bibliothek phänomenologischer Werke zahllose Bücherregale und selbst für Expert:innen ist die Forschungsliteratur mittlerweile unüberschaubar geworden. An allgemeinen Einführungen sowie spezialisierter Fachliteratur mangelt es dabei keineswegs, wohl aber an einem Handbuch, in dem sowohl der Vielfalt der historischen Entwicklungen als auch dem berechtigten Wunsch nach innerer systematischer Kohärenz Rechnung getragen wird. Das Handbuch Phänomenologie schließt diese Lücke. Ausgewiesene Autor:innen bereiten in eigens für diesen Band verfassten Artikeln komplexe sachliche Zusammenhänge übersichtlich auf. Durch seinen Aufbau eignet sich das Handbuch sowohl für Anfänger:innen als auch für Fortgeschrittene. Anhand bündig präsentierter Grundbegriffe und Verfahren konturiert das Handbuch die Spezifik der phänomenologischen Methode, spart dabei jedoch nicht die Kontroversen und methodologischen Neuausrichtungen aus, die von ihrer Lebendigkeit und Vielstimmigkeit zeugen. Ein umfangreicher Schlussteil ist der Rezeption und Anwendung in einzelnen Wirkfeldern gewidmet. Als Hilfsmittel zur eigenständigen Erschließung der phänomenologischen Denkrichtung und zu ihrer Anwendung auf aktuelle Probleme zeichnet sich das Handbuch durch seine Leser:innenfreundlichkeit und einen stark forschungspraktischen Bezug aus. Ein Kompendium, das sich bald als ABC der Phänomenologie etablieren dürfte.

The paper aims at showing the potential of a phenomenologically informed approach for the contemporary debate on democracy. While the role of affectivity has recently been reconsidered in social and political theory on various levels, the phenomenological insights into the affective side of subject- as well as community-formation can offer a precious tool for methodological refinements, so the argument. Inversely, the paper suggests that these analyses on subjectivity and inter-subjectivity should be enlarged so as to include what often remained a blind spot of phenomenology: the political dimension. The paper sets off to rehabilitate a concept – being concerned – that was at the center of conceptions of democratic legitimacy before being removed from it. Against the ‘juridization’ of concernedness and its limits (Habermas), the point is to show how, by drawing on the descriptive resources offered by Husserl, Levinas, Waldenfels, and Esposito, concernedness becomes relevant for re-describing the emergence of individual and collective political agents. The shared response to an initial experience of being concerned opens up an alternative account of democratic processes that, venturing beyond issues of legitimacy or sovereignty, outlines the perspective of a radical democracy out of shared concern.

Derrière un seul et même mot – l’« esthétisation » – se cachent des constats que tout ou presque sépare. Peu étonnant que les différents débats autour de cette notion, en France, en Allemagne ou aux États-Unis, aient souvent engendré des incompréhensions mutuelles. Avant même de savoir si l’esthétisation du monde est un phénomène désirable ou condamnable, il faut éclairer les arrière-plans conceptuels qui orientent ce diagnostic, et qui lui confèrent un sens parfois diamétralement opposé. En ouverture du dossier, l’article entreprend de faire la généalogie de ces débats, avec trois moments-clés – le moment 1800, l’entre-deux-guerres (1919-1939), et enfin les années post -68 (1970-1990). Il propose ensuite une typologie pour s’orienter dans ces débats et comparer les quatre versions de ce qu’« esthétisation » peut vouloir dire.

Promettant à la fois la capture de l’instant et son dépassement vers l’intemporel, le medium photographique voit son destin intimement lié à la catégorie du temps. L’article suggère cependant que cette inclusion du temps dans l’image s’est acquise, au cours de l’histoire de la photographie, au prix d’une essentialisation du momentané. À rebours d’une telle approche, il s’agit de repenser l’instantané photographique comme découlant de l’accident, si bien que la photo figure non plus l’instant fécond, mais bien le temps de l’accident, qui correspond, dans tous les sens du terme, à un arrêt de mort.

Im Zeitalter der Hochspezialisierung sind sie selten geworden, die Philosoph*innen, die an der Universität wie im Feuilleton gleichermaßen zuhause sind. Dieter Thomä ist einer dieser Wenigen. Ob in leichtfüßigen Kolumnen oder in tiefschürfenden Studien zur Geistesgeschichte - stets gilt sein Interesse den Unruheherden innerhalb von Ordnungen, den Umschlagspunkten, an denen ein System kippt. In vier Jahrzehnten publizistischer Tätigkeit hat er der Philosophie neue Gegenstände erschlossen und die Öffentlichkeit mit provokativen Zeitdiagnosen bereichert. Anlässlich seines 60. Geburtstags werden die Denkanstöße gewürdigt, die von seiner beherzten theoretischen Quertreiberei ausgingen.

Das 20. Jahrhundert war durch eine radikale Rückbesinnung auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache gekennzeichnet. Der neuzeitliche Traum einer restlosen Benennung des Weltganzen wird fraglich, wenn ihr Medium – die propositionale Aussagelogik – unter Verdacht gerät. Der Band wirft die brisante Frage auf, ob der für das Jahrhundert prägende linguistic turn nicht so sehr in einer Hinwendung, als vielmehr in einer »Abwendung« vom Sagen besteht, die sich in der Entsagungsgeste von Melvilles Bartleby emblematisch verkörpert. Einzelanalysen zu literarischen Strategien bei Mallarmé, Wittgenstein, Celan, Foucault, Adorno, Derrida, Lévinas u.a.m. führen vor, wie Unterlassen nicht nur ein kritisches, sondern auch stets ein schöpferisches Moment in sich birgt.

La nozione di ‘fenomenotecnica’, introdotta da Gaston Bachelard negli anni 30, gode di forte interesse tra gli storici delle scienze, che la usano per insistere sulla mediazione tecnico-sociale dei fatti scientifici. In filosofia, sul fondo dell’attuale trionfale ritorno a un nuovo realismo epistemologico, l’idea di fenomenotecnica è stata relegata tra i relitti del ‘costruttivismo’. L’articolo difende una lettura diversa della ‘fenomenotecnica’: al di là del ruolo che Bachelard gli attribuiva nella costruzione dei fatti scientifici, il concetto permette di ripensare la connessione intrinseca tra esperienza e tecnicità. I fenomeni non sono semplicemente dati; bisogna renderli visibili, tramite specifiche tecniche dell’apparire. Una tale premessa porta non solo a ripensare il ruolo che si attribuisce alla dimensione tecnica nell’estetica, ma anche alla ‘aisthesis’ in seno alle operazioni tecniche.

The paper aims at showing the potential of a phenomenologically informed approach for contemporary debates on democratic legitimacy and community. While the role of affectivity has recently been reconsidered in social and political theory, phenomenological insights into affective moments of subject- and community-formation can contribute to further methodological refinement. Inversely, it is suggested that phenomenological analyses on subjectivity and intersubjectivity should be broadened so as to include what often remained a blind spot: the political dimension. Drawing on descriptive resources offered by Levinas, Waldenfels, and Esposito, the paper sets off to rehabilitate the concept of Betroffenheit, of concernedness or being concerned, which, historically, was at the center of conceptions of democratic politics before being removed from it. Questioning its unreserved ‘juridization’, it is argued that an affective understanding of being concerned is relevant for re-describing the emergence of collective political agents: The shared response to an initial experience of being concerned opens up an alternative account of political processes that, venturing beyond issues of legitimacy and sovereignty, outlines the perspective of democracy out of shared concernedness.

Au XVIII e siècle, Jeremy Bentham avait imaginé un dispositif carcéral où les détenus seraient surveillés par un gardien omni-voyant. Dans le panoptique digital, nous ne sommes plus de simples détenus, mais participons activement à son façonnement. Personne ne semble s’en émouvoir outre mesure. Il n’y a pas si longtemps encore, en Allemagne les gens montaient sur les barricades contre le recensement démographique d’État : cette époque semble bien lointaine, au vu de notre inclination à partager toutes nos données avec les appareils de capture de l’hypercapitalisme.

Contrairement à ce qu’on continue d’affirmer, l’âge de la censure n’a pas été remplacé par un âge de la transparence. Dans les régimes post-répressifs qui caractérisent nos sociétés, la transparence représente une forme nouvelle, particulièrement efficace – car imperceptible – de censure. Si la nature de ce nouveau mécanisme de sélection nous échappe encore, c’est parce que nous restons prisonniers d’une conception moderne – et prohibitive – de ce qu’est la censure. Pourtant, à ses origines, l’institution du « census » n’avait pas pour but d’interdire mais de recenser les vies afin de les gouverner plus efficacement.

L’idéal de transparence semble s’imposer à tous les esprits comme une évidence. Toute opacité est suspecte de cacher des pratiques douteuses (népotisme, corruption, détournement, abus) en faisant obstacle à une indispensable soif de vérité. Prenant à contre-pied cette aspiration commune à tout rendre transparent, on s’efforce ici de souligner certains des coûts, des écueils et des victimes collatérales de l’impératif de transparence agité aujourd’hui de façon irréfléchie dans nos discours publics.

Une anthologie de textes de philosophes, de théoriciens et d'historiens de l'art (Boehm, Mondzain, Nancy, Coccia, Alloa, Belting, Bredekamp, Mitchell, Rancière, Didi-Huberman) qui témoignent à la fois de l'incidence de la question de l'image, de sa logique spécifique et de la transformation du champ visuel dans les savoirs contemporains, et de la variété de ses approches conceptuelles, de la préhistoire à nos jours et dans différentes traditions de pensée. Qu'est-ce qu'une image ? La multiplication proliférante des images semble bien – et c'est là son paradoxe – inversement proportionnelle à notre faculté de dire ce qu'est réellement une image. Si notre interaction quotidienne avec les écrans a fait disparaître certaines peurs archaïques quant au pouvoir perturbateur des images, cette normalisation des rapports fait elle-même écran à une confrontation réelle avec l'efficace des images. Prenant acte du fait que l'image n'est pas structurée comme un langage, cet ouvrage se fait le témoin des débats actuels autour des logiques imaginales, notamment les Bildwissenschaften allemandes ainsi que les visual studies aux Etats-Unis. Que ce soit à partir d'une perspective contemporaine ou encore depuis une position délibérément anachronique, les différents essais forment ensemble un arsenal conceptuel permettant d'affronter de façon nouvelle la question de l'image et de son efficace.

In den Diskussionen um die Rolle der Bildwissenschaft und den iconic bzw. pictorial turn stellen die Bildtheorien des französischen Gegenwartsdenkens eine entscheidende Ressource der Auseinandersetzung dar. Während einige Texte mittlerweile kanonisch geworden sind, sind zahlreiche andere nach wie vor schwer zugänglich bzw. noch immer unübersetzt. Die Anthologie erschließt erstmals zentrale Quellen für ein Verständnis der bildlichen Wende und kartographiert, indem sie die Konsistenz der Bildfrage in theoretischen Entwürfen von Bergson bis heute sichtbar werden lässt, das französische Denken des 20. Jahrhunderts auf unvermutete Weise neu.

The demand for more transparency is hardly ever questioned. When it is, it is generally questioned in the name of a protection of privacy. In a traditional liberal understanding, there is a non-alienable “right to privacy” (Warren/Brandeis, 1890). Many political struggles, however, involved ignoring such boundaries, and making public things that were meant to remain private (domestic violence, gender oppression, child abuse etc.). While holding that the distinction between private and public is necessary, it must remain mobile and subject to renegotiation. Civil inattention highlights the importance of disregarding: disregarding what others we share the same public space with do, as long as it is not of public relevance; and disregarding such rules of privacy if a violation of basic human rights is taking place, in order to make such behaviour public. In some cases, disregard and ignorance can thus be a moral virtue.

10 décembre 1948 : les Nations unies adoptent la Déclaration universelle des droits de l'homme, qui se veut une réponse claire aux projets génocidaires et au problème des apatrides généré par la Seconde Guerre mondiale. Hannah Arendt réagit en publiant l'année suivante un essai où elle développe pour la première fois l'une de ses thèses les plus célèbres : le droit d'avoir des droits. C'est ce texte inédit en français que nous publions, précédé de "Nous réfugiés" (1943), ici dans une nouvelle traduction.