Manuela Lenzen

Viele Verfahren aus dem Werkzeugkasten der Künstliche-Intelligenz-Forschung sind selbst Optimierungsverfahren und nähern sich einer gegebenen Zielfunktion möglichst gut an. Vor allem im Bereich des maschinellen Lernens hat die Entwicklung in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Lernende Verfahren kommen inzwischen in immer mehr Bereichen zum Einsatz, in denen es große Datenmengen gibt. Sie werden etwa verwendet, um Produktionsprozesse zu optimieren oder Entscheidungen zu automatisieren. Um negative Auswirkungen auf Menschen und Prozesse zu verhindern, ist es wichtig, sorgfältig zu prüfen, wo welche Verfahren eingesetzt werden können.

Je weiter die Digitalisierung fortschreitet, desto deutlicher werden ihre Auswirkungen sichtbar: In der Technik, aber auch in der Gesellschaft, in Kommunikation und Arbeit, Privatleben und Freizeit, Einkaufsverhalten und vielen Bereichen mehr. Damit gehen manche neuen Herausforderungen für Moral und Ethik einher, etwa was den Umgang mit digitalen Daten betrifft, andere, lange bekannte Fragen stellen sich mit größerer Dinglichkeit neu, etwa Fragen der Gerechtigkeit. Die Digitale Ethik versucht, beidem gerecht zu werden.

Digitalisierungund ArbeitDie Digitalisierung beeinflusst immer mehr Lebensbereiche, auch die Arbeitswelt. Befürchtungen, die Einführung des „Kollegen Roboter“ führe zu einer Massenarbeitslosigkeit, werden seit vielen Jahren diskutiert, dass sie sich bewahrheiten ist bislang nicht abzusehen. Stattdessen verändert die Digitalisierung Arbeits- und Produktionsprozesse in vielfältiger Weise. Diese bieten für die Beschäftigten Chancen und Herausforderungen. Chancen, was die Gestaltung und Flexibilisierung von Arbeit angeht, Herausforderungen, was ihre Verdichtung und die zunehmenden Kontrollmöglichkeiten betrifft.

‚Big Data‘DigitalisierungBig Data stehtSystem, automatisches für große, vielfältige, unübersichtliche und oft schnell generierte und transferierte Datenmengen. Diese entstehen an ganz unterschiedlichen Orten: in der Wissenschaft ebenso wie bei der Kommunikation vernetzte Geräte untereinander und wenn Menschen online unterwegs sind. Um diese Datenmengen zu analysieren, sind auch verschiedene Verfahren aus dem Werkzeugkasten der Künstlichen-Intelligenz-Forschung im Einsatz. WerdenInternet sie verwendet, um Entscheidungen zu treffen, spricht man von Automated Decision Making. Alle diese Verfahren bergen große Chancen, bringen aber auch Risiken mit sich.

Unser Bild der Welt wird stets auch davon geprägt, was wir erwarten. Denn das Gehirn macht fortwährend Annahmen über die Umgebung und führt sie mit den Sinnesdaten zusammen. Forschern zufolge stellt das ein grundlegendes Arbeitsprinzip unseres Denkorgans dar.Neulich im Keller: Auf der Suche nach dem Glas mit den eingelegten Kürbissen tritt Frau Meier ans Vorratsregal hinten in der Ecke. Da flackert die altersschwache 40-Watt-Birne, gibt ein Zischen von sich und ist hinüber. Auf einen Schlag herrscht Finsternis. Frau Meier streckt die Arme aus und tastet sich Schritt für Schritt in Richtung Treppe vor. Irgendwo standen doch die Fahrräd… Autsch! – hier war das also. Etwas nach links und weiter. Hoppla! Da ist wohl schon die erste Stufe.