In den vergangenen 40 Jahren haben Philosophen wie Saul Kripke (1980), George Bealer (1994) und David Chalmers (1996; 2010) versucht, auf Basis von Einsicht darein, was metaphysisch möglich ist, zu zeigen, dass der Materialismus falsch ist. Die Debatte um diese Argumente ist ausufernd, aber dennoch hat sich kaum ein Materialist von einem solchen Argument überzeugen lassen. Ich werde argumentieren, dass es gute Gründe hierfür gibt, da modale Argumente nur dadurch überzeugend wirken, dass sie zwe…
Read moreIn den vergangenen 40 Jahren haben Philosophen wie Saul Kripke (1980), George Bealer (1994) und David Chalmers (1996; 2010) versucht, auf Basis von Einsicht darein, was metaphysisch möglich ist, zu zeigen, dass der Materialismus falsch ist. Die Debatte um diese Argumente ist ausufernd, aber dennoch hat sich kaum ein Materialist von einem solchen Argument überzeugen lassen. Ich werde argumentieren, dass es gute Gründe hierfür gibt, da modale Argumente nur dadurch überzeugend wirken, dass sie zwei Konzeptionen von metaphysischer Modalität miteinander vermengen, von denen die eine deren ontologische Relevanz, die andere ihre epistemische Zugänglichkeit sichert. Wenn man die Argumente jedoch genauer betrachtet, so lässt sich feststellen, dass nicht beides gleichzeitig zu haben ist, so dass Vertreter modaler Argumente vor einem Dilemma stehen. Entweder sie konzipieren metaphysische Modalität so, dass diese ausreichende ontologische Relevanz hat - dann können wir nicht wissen, was metaphysisch möglich ist. Oder sie sichern den epistemischen Zugang, wodurch wir jedoch nicht mehr von modalen Prämissen auf die Falschheit des Materialismus schließen dürfen. Im Folgenden werde ich dies anhand der modalen Argumente von Kripke und Chalmers zeigen, die Paradebeispiele für die beiden Hörner des Dilemmas darstellen.