Der Aufsatz fragt danach, ob in den modernen und von Arbeitslosigkeit geplagten Industrienationen die Einführung eines Rechts auf Arbeit moralisch gefordert ist. Zuerst wird ein Modell moralischer Argumentation verteidigt, das von vielen gegenwärtigen Moralphilosophen geteilt werden kann. Die Grundidee dieses Modells besteht darin, das Wohl aller durch Rollentausch und Unparteilichkeit gleich zu berücksichtigen. Dann wird untersucht, wie aus der so konstituierten moralischen Perspektive eine Mod…
Read moreDer Aufsatz fragt danach, ob in den modernen und von Arbeitslosigkeit geplagten Industrienationen die Einführung eines Rechts auf Arbeit moralisch gefordert ist. Zuerst wird ein Modell moralischer Argumentation verteidigt, das von vielen gegenwärtigen Moralphilosophen geteilt werden kann. Die Grundidee dieses Modells besteht darin, das Wohl aller durch Rollentausch und Unparteilichkeit gleich zu berücksichtigen. Dann wird untersucht, wie aus der so konstituierten moralischen Perspektive eine Modell der marktnahen Umverteilung von Arbeit zu bewerten ist. Die wichtigsten Komponenten diese Modells sind: A) Es gibt ein individuell einforderbares Recht auf Arbeit. B) Dieses wird durch die Umverteilung der wirtschaftlich nachgefragten Arbeit gewährleistet. C) Dem Recht auf Arbeit korrespondiert eine Pflicht zur Teilnahme am System der wechselseitig nützlichen Arbeiten. Abschliebend werden drei mögliche negative Konsequenzen diese Modells diskutiert: Die Auswirkung auf die Vertragsfreiheit, auf das Eigentumsrecht und auf die Effektivität des Wirtschaftssystems und damit auf den allgemeinen Lebenstandard. Die These ist, dab es nach Abwägung aller Gesichtspunkte rational und moralisch geboten ist, ein so definiertes Recht auf Arbeit zu establieren.